"Allen voran sind sie schön und prächtig und diese offenkundige, verschwenderische, luxoriöse Schönheit, diese Augenweisen, lassen für Momente jeglichen Alltag verblassen. Man möchte sie in Ruhe von allen Seiten betrachten, sie fühlen, sich ihnen nähern. Mindermann huldigt aber auch neben der Ästhetik jedem anderen nur denkbaren Aspekt der Keramik. Zerlegen Sie ein Gefäß in all seine Bestandteile und Sie werden sehen, dass Mindermann jeden einzelnen Aspekt mit äußerster Sorgfalt und Könnerschaft behandelt: Die Form, die Glasur, die Farbigkeit, den Innenraum, die Oberfläche, den oberen Rand und den unteren Stand. All diese Elemente erfahren bei Martin Mindermann genauste Betrachtung und intensivste Behandlung. Es handelt sich um im Prinzip einfach, bauchige Kummen-, Kugel- oder Linsenformen, die in ihren unterschiedlichen Ausformungen eines gemeinsam haben: sie bieten großzügige Flächen für das Zusammenspiel aus farbigen Glasuren und den Craquelé-Strukturen der Außenhaut. Feinste Haarrisse und auch tiefergehende Spuren werden so komponiert, dass sie ein Bild ergeben. Die übergänge zum Inneren sind in Mindermanns Gefäßen immer fließend - man findet im gesamten Werk keine schroffen Kanten oder harten Abschlüsse - und sie lassen einen großzügigen Blick auf die Farbigkeit im Inneren zu. Da drinnen passiert nämlich noch mal was ganz eigenes, wenn Mindermann kupferne oder goldene Räume schafft. Hier wird das Licht eingefangen und das Gefäß strahlt aus sich heraus. Es wäre zwar irgendwie rein theoretisch möglich, die Gefäße mit irgend was zu füllen, aber wer würde sich freiwillig dieses Anblickes berauben?" |
(Gabriele Caspers, Eröffnungsrede 9. Oktober 2004) |
2006 | Ateliereröffnung und Werkstatt in Oyten |
2005 | Lehrauftrag an der Hochschule für Künste, Bremen |
2004 | Workshop in Pretoria, Südafrika |
2000 | Korea & Germany Ceramic Workshop |
1998 | Kursleitung an der Escula Taller Arte Fuego, Caracas/Venezuela |
1997 | International Potters Festival, Alberystwyth Arts Center, Wales |
1996 | Gemeinsame Arbeit mit Elisabeth Wischeropp |
1995 | Kursleitung in der Keramikschule Cnifop, Saint Amand, Frankreich |
1994 | Ateliergemeinschaft Altes Pumpwerk, Bremen |
1992 | Kursleitung bei Giancarlo Scapin, Schio, Italien |
1984-90 | Studium an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Dorothee Colberg-Tjadens und Prof. Fritz Vehring |
1977-80 | Ausbildung zum Malergesellen |
1960 | geboren in Bremen |
- Auszeichnungen - |
2009 | Preis für das freigedrehte Raku-Gefäß von der Handwerkskammer Nordrhein-Westfalen |
2003 | Euregio-Preis, Keramik-Museum Raeren, Belgien |
1996 | Auguste-Papendieck-Preis, Bremen |
1996 | Zeitgenössische Keramik, Offenburg, 1. Preis gemeinsam mit Elisabeth Wischeropp |
1993 | Bremer Förderpreis für das Kunsthandwerk |
1992 | Bayrischer Staatspreis und Goldmedaille |
1990 | Plastik-Objekt-Installation und Skulptur, Preis der Stadt Verden |
1989 | Zeitgenössische Keramik, Offenburg, 1. Preis |
1988 | Keramikpreis der Frechener Kulturstiftung Médaille d'Or d'Emaille, 11. Internationale Keramik-Biennale, Vallauris |
1987 | Richard Bampi Preis |
- Arbeiten in öffentlichen Sammlungen - |
Schloss Pillnitz, Dresden (OT Pillnitz) |
Grassi-Museum, Leipzig |
Museum für Angewandte Kunst, Gera |
Keramik-Museum, Berlin |
Staatl. Museen Preußischer Kulturbesitz, Kunstgewerbemuseum Berlin |
Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig |
Museum Eckernförde |
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg |
Landesmuseum Oldenburg |
Landesmuseum Bremen |
Emslandmuseum, Schloss Clemenswerth |
Hetjens-Museum, Düsseldorf |
Keramion Frechen |
Museum für Angewandte Kunst, Köln |
Keramik-Museum Westerwald, Höhr-Grenzhausen |
Museum am Burghof, Lörrach |
Ritterhaus-Museum, Offenburg |
Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart |
Kunstmuseum Erlangen |
Keramikmuseum Veste Coburg |
Pinakothek der Moderne, München |
Töpfereimuseum Raeren, Belgien |
Maison de la Céramique Contemporaine Giroussens, Frankreich |
Museo Nacional de Arte, Bolivien |
Taipei Fine Arts Museum, Taiwan |
Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen seit 1986 in zahlreichen Städten in Deutschland, Europa und Übersee. |
Download Vita (pdf) |
- Texte zu den Arbeiten - |
Gabriele Caspers, Eröffnungsrede 9. Oktober 2004 |
Galerie Barthels (pdf) |
- Literatur - |
Andrews, Tim: "Raku - a Review of Contempory Work", London: A&C Black, 1994 (S. 24f, 55 ff) |
Pottenbakken Compleet |
Ausstellungskatalog Focke Museum Bremen |
Neue Keramik, 11/93 (S. 828-831) und 12/95 (S. 734) |
  | Margetts, Martina: "International Crafts", London: Thames and Hudson, 1991 (Seite 32) |
  | Ceramic Review, No.134, 3-4/92 (S. 20) |
  | Keramikmagazin, 3/94 (S. 7), 5/99 (S. 6-9) |
  | Kunsthandwerk & Design, 6/96 (S. 16ff) |
  | Ceramic Art Monthly, Korea, Heft 7/96 (S. 38f) |
  | La Revue de la Céramique et du Verre, No. 93, 3-4/97 (S. 38f) |
  | Steve Mattison: "The Complete Potter", London: apple press, 2003/New York: Barron's, 2004 (S. 87, 155, 201) |